38. Waldheimer Eichberglauf
von Anita Häußler
Sieben Monate nach dem letzten Wettkampf (Silvesterlauf) startete die Mittelsächsische Lauftour 2020 mit dem Waldheimer Eichberglauf. Seit im März kurzfristig der Oschatzer Stadtlauf abgesagt werden musste, ließen die Bestimmungen keinen Wettkampf zu. Ausgerechnet der schwerste von den Läufen der Lauftour machte in diesem Jahr den Anfang.
Wenn auch der eine oder andere den 1. August inzwischen für Urlaub verplant hatte, so freuten sich doch 90 Teilnehmer, dass es mit den Wettkämpfen in unserer Region wieder losging. Viele kamen aus dem Leipziger Raum und sind Stammgäste der Lauftour. Markus Drescher aus Borna betonte, dass er momentan jeden sich bietenden Wettkampf nutzt um zu starten – für ihn war der Waldheimer Lauf bereits der siebente.
Die Organisatoren von Aufbau Waldheim arbeiteten schon seit April an einem Hygienekonzept, damit der Eichberglauf stattfinden kann. Um die Abstände zu wahren, waren Einzelstarts vorgesehen: die Läufer wurden im Abstand von zwei Sekunden auf die Strecke geschickt, wobei am Ende die Nettozeit zählte. Damit es nicht unnötige Überholvorgänge gab, waren die Läufer angehalten, dass die schnellen zuerst starteten, andere im Mittelfeld und langsame Läufer zuletzt.
Die fünf Kilometer konnte Jonathan Conrad vom Hohnstädter SV für sich entscheiden. An der Wendestelle lag Lars Krause (Nerchauer Brauhaus) noch vorn. Conrad, der mit 21:53 min eine sehr gute Zeit lief, profitierte davon, dass der favorisierte Krause am Schlussanstieg eine Streckenmarkierung übersah und falsch abbog.
Vor allem die Läufer des Hauptlaufes über 14 km freuten sich, dass die morgendlichen Temperaturen nur bei 20 °C lagen und somit noch weit entfernt von den erwarteten Höchstwerten von 33 °C. In den letzten Jahren sind auch die Bäume entlang des Feldweges nach dem Viadukt ordentlich gewachsen und spendeten mehr Schatten. So hatte der Eichberglauf seinen früheren Schrecken als „Hitzeschlacht“ verloren – weite Teile der Wettkampfstrecke waren beschattet.
Der Sieger Christian Schubert (TSV 92 Freiberg) war zum ersten Mal beim Eichberglauf dabei. Er blieb mit 57:50 min als Einziger unter einer Stunde. Platz zwei belegte Steffen Wohlfarth (LC Auensee Leipzig, 1:00:15 h) vor Edmilson Gomes (SV Zschaitz, 1:06:09 h). Steffen Wohlfarth scheint die Strecke zu liegen, denn im vergangenen Jahr gewann er hier.
Schnellste Frau war Annett Naumann von RLSG Leisnig in 1:11:42 h vor der Mügelnerin Elfi Rose (1:24:57 h). Viele freuten sich, dass die für SG Döllnitztal Mügeln startende Läuferin nach längerer krankheitsbedingter Wettkampfpause wieder am Start war. Dritte wurde Ines Reiche aus Grimma.
Dass die Organisatoren des Waldheimer Eichberglaufs als Erste Courage zeigten und sich die Arbeit machten, unter den aktuell erschwerten Zeiten einen Wettkampf für die Läufer auszurichten, verdient Dank und Anerkennung. Sie haben uns gezeigt, dass es funktionieren kann. Schon am 22. August gibt es die nächste sportliche Herausforderung mit dem Technitzer Kuchenlauf, der in diesem Jahr – nach dem Testlauf 2019 - mit seinem neuen Organisatoren-Team zurück in der Mittelsächsischen Lauftour ist.