29. Kirchenfrühjahrslauf

von Anita Häußler

 

Dass sich ein paar Tage vor dem 29. Kirchenfrühjahrslauf der MDR Sachsenspiegel bei Organisatorin Anita Häußler meldete, war schon etwas Besonderes. Dem Kamerateam ging es darum, mit Felix Matheus (Präbschütz) einen Barfußläufer vorzustellen.

Nun ist es so, dass Felix Matheus der einzige Läufer im Rahmen der Mittelsächsischen Lauftour ist, der die Wettkämpfe ohne Schuhe rennt. Der Kirchenfrühjahrslauf kennt aber in seiner Geschichte einige Läuferinnen und Läufer, die das ebenfalls machten. Da sind zum Beispiel die Schwestern Saskia und Selina Otto aus Collm, die 2016 auf das Schuhwerk verzichteten, ebenso wie Theodor Schiel aus Wadewitz. Theo's großer Bruder Johann ist mehrfach barfuß am Collm unterwegs gewesen. Am Sonnabend ging er wieder an den Start, diesmal aber mit Barfußschuhen. „Wenn fast nur Asphalt gelaufen wird, ist mir das lieber“, begründete Johann seine Entscheidung mit dem neuen Streckenverlauf.

Da aufgrund der vergangenen trockenen Sommer etliche Bäume darunter gelitten haben und nun vermehrt mit Astbruch gerechnet werden muss, konnte der zuständige Forstbezirk seine Einwilligung zur ursprünglichen Strecke nicht erteilen. Also wurde das Läuferfeld ab dem Parkplatz des Wanderweges zum Collm auf der Straße zum Ort geleitet. Das hatte den Effekt, dass die 10km-Läufer einmal das Start-und Zielgelände passierten und zusätzlich angefeuert werden konnten. Viele nahmen auch die Getränke zur Halbzeit gern an.

Mit 144 Teilnehmern waren deutlich mehr Läuferinnen und Läufer an den Start gegangen als üblich. Im Hauptlauf der Erwachsenen über 10 km siegte Dominik Weidner (35:36 min) mit großem Vorsprung. Dabei war der Zweitplatzierte kein Unbekannter: Prof. Dr. Olaf Ueberschär (LFV Oberholz, 38:22 min) konnte zuletzt zwar den Geringswalder Schlossberglauf für sich entscheiden. Dem jungen Fußballer aus Wermsdorf konnte er aber nicht Paroli bieten. So lief Dominik einen Vorsprung von etwa drei Minuten heraus. Dritter in der Gesamtwertung wurde Denis Krusche aus Schmannewitz (40:13 min).

Bei den Frauen gewann Kati Kietzmann (LG eXa Leipzig, 36:12 min) vor Antje Müller (LFV Oberholz, 36:42 min) und Elfi Rose (LG Döllnitztal Mügeln, 50:14 min). Die Mügelnerin entschied sich bewusst für den Kirchenfrühjahrslauf, obwohl zeitgleich auch die Riesaer Laufmeile stattfand (die Organisatoren der Laufmeile sind diesbezüglich leider vom Sponsor abhängig). „In Collm gefällt mir die Atmosphäre sehr. Wir haben im Anschluss an den Lauf noch zusammengesessen und uns unterhalten. Die Strecke durch den Wald ist mir auch lieber, als durch die Stadt zu laufen. Am schönsten wäre es, wenn irgendwann wieder die alte Strecke durch den Wald möglich ist.“, so Elfi Rose.

Über fünf Kilometer gewann der Afghane Sayed Elias Kazemi, der in Dahlen lebt. Zweiter wurde Sebastian Gruhl aus Riesa vor Jenö Kunfalvi (Ungarn Amateure Wermsdorf). Schnellste Teilnehmerin war die jugendliche Marina Elisa Schmidt, die noch Schülerin an der Evangelischen Werkschule Naundorf ist. Romy Schönbrunn (Postsportverein Dresden) sicherte sich den zweiten Platz vor Jette Richter (Chemie Nünchritz).

Vor dem Kirchenfrühjahrslauf ist eine Andacht üblich, welche in diesem Jahr wieder Superintendent Sven Petry übernahm. Er nahm Bezug auf die Jahreslosung der Kirche „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Nach dem Wettkampf war es Andreas Scheller, der den Läufern die Wartezeit bis zur Siegerehrung verkürzte und dann jedem Läufer seine Teilnehmerurkunde mit den Laufdaten überreichte.

Im nächsten Jahr steht für den Kirchenfrühjahrslauf ein Jubiläum an, nämlich die 30. Auflage. Die Organisatoren überlegen sich noch, wie sie das Jubiläum würdigen wollen. Erste Gedanken dazu gibt es bereits. Für dieses Jahr bleibt, allen Helfern - vom SV Fortschritt Oschatz oder vereinslos - für ihren Einsatz zu danken und KFZ-Lippert und Garten- und Landschaftsbau Müller für die Unterstützung.

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